Eines der wirksamsten Mittel bei der Hypnose – der äußeren Einwirkung auf den seelischen Zustand des Menschen – ist die Kostümierung. Die Menschen wissen das sehr gut. So erklärt sich das Mönchsgewand im Kloster und die Uniform beim Militär.
Hypnose-Geschichte – Von den schamanischen Urheilern zur modernen Hypnotherapie
Die Hypnose-Geschichte & Historie der Trance-Heilung und sogenannten „Hypnose“
In diesem kurzen Überblick zur Hypnose-Geschichte & Historie der Trance laden wir Sie ein auf eine kleine Reise durch Raum und Zeit. Eine Reise zu den Wurzeln unserer Kultur (des Heilens). Denn wenn man sich mit den in ihrer Gänze unerklärbaren Phänomenen beschäftigt, welche unter der sogenannten „Trance-Heilweisen & Hypnose“ zusammengefasst werden, kommt man unweigerlich in den Bereich des Transpersonalen, Schamanischen, Geistheilerischen und Energetischen – auch wenn man sich versucht aus Gründen der „Unwissenschaftlichkeit“ von genau eben diesem zu distanzieren. Letztere Formulierungen mag einigen akademisch hypnotisierten Zeitgenossen möglicherweise aufstoßen, ändert aber nichts an der Tatsache, dass man diese Heilweisen noch heute, bei den wenig verbliebenen Urkulturen in den abgeschiedensten Winkel dieser Erde vorfindet und das eben auch die moderne, klinisch validierte, Hypnotherapie auf diesen Wurzeln aufbaut.
Wer sich also mit der professionellen Arbeit im Bereich veränderter Bewusstseinszustände beschäftigen will, der wird Wohl oder Übel, nicht daran vorbeikommen sich mit den dahinterliegenden Phänomenen und der Transpersonalen Psychologie auseinander zu setzen. Vorteilhaft ist sicherlich ebenso ein entsprechendes Basiswissen im Bereich der Humanistischen Psychologie. Meine persönliche Erfahrung und die hunderter Kollegen, welche durch uns ausgebildet wurden ist jedoch die, dass je mehr man sich selber für dieses weite Feld öffnet, desto mehr ist im Anschluss auch für die Klienten möglich. Hier finden wir bereits, das alte schamanische Prinzip, was insbesondere in der Arbeit mit Trancezuständen Gültigkeit besitzt, dass man erst selber heil (in einem Punkte) werden muss, bevor man beginnt (in diesem Punkte) mit anderen Menschen zu arbeiten. In diesem und jedem anderen Sinne wünschen wir Ihnen viel Freude und Erkenntnis beim hypnotischen Eintauchen in den Strom der Zeit.
Immer mehr wird v.a. durch die modernen Forschungserkenntnisse, bspw. im Bereich der energetischen Behandlungstechniken, in der Epigenetik oder der Psychologie von Systemen, sowie der Funktionsweise der Natur an sich, in Bezug auf die Wirkweise der alten, schamanischen Heilweisen deutlich, dass Goethes Mephistopheles ausgedient haben müsste, welcher da im Faust sagt:
„Daran erkenn´ ich den gelehrten Herrn! Was ihr nicht tastet steht euch meilenfern; Was ihr nicht fasst, das fehlt euch ganz und gar; Was ihr nicht rechnet, glaubt ihr, sei nicht wahr; Was ihr nicht wägt, hat für euch kein Gewicht; Was ich nicht münzt, das meint ihr, gelte nicht.“
(Faust I)
Die ältesten Trance- und Ekstase-Experten (Mircea Eliade) sind die Schamanen und Schamaninnen, welche weltweit in sämtlichen Stammeskulturen vorzufinden waren und sind. Wie wir aus der anthropologischen Forschung wissen, haben sich die schamanischen Trancetechniken vermutlich bereits vor 200.000 Jahren weltweit gleichzeitig und auf ähnliche Weise ausgebildet. Jovanovic geht sogar davon aus, dass sich entsprechende Rituale bereits in der Altsteinzeit („Paläolithikum“) vor etwa 500.000 Jahren entwickelt hätten.
Tamang-Schamane bei Trance-Feuer-Ritual
Auf einer schamanischen Pilgerschaft zum Kalinchok-Gipfel in Nepal.
Am Benediktushof mit Dr. Wolf Dieter Storl
Über Schamanentum, Pflanzenweisheit, Spiritualität und Selbstversorgung.
Energetische Blitz-Induktion & direktive Posthypnose
Seminar-Demo klassisch-direktiver Blitzhypnose zur Diskussion & Selbsterfahrung.
Schamanen – die weltweiten Ekstase- & Trance-Experten par excellence
Die Hypnose-Geschichte beginnt zweifelsohne bei den Schamanen – also noch weit vor den indischen Yogis. Darauf deuten bereits die Funde der zahlreichen Mischwesen („Chimären“) bspw. des Löwenmenschen aus dem Hohenstein-Stadel (c.a 32.000 v. Chr.) oder denen der prähistorischen Höhlenmalereien wie bspw. des „Zauberer“ von Gabillou, Altamiras´oder Lascaux´ „Vogelwesen“ sowie die markanten Mischwesen von Les Trois Frères, Fontanet, Chauvet, Candamo, Pech-Merle, Los Casares, Les Combarelles oder Hornos de la Pena hin. Ferner finden wir zahlreiche humanoide Mischwesen-Motive, wie bspw. Kentauren, Sphinxen, Krokodilmenschen, Sirenen oder Harpyien in der altägyptischen und griechischen Kultur sowie bei den Hebräern oder im Nahen Osten und in Asien. Diese setzem sich fort von den schamanischen Riten fort über die dionysischen Trance-Rituale der griechischen Antike bis zum Verbot der römischen Bacchanalien durch den römischen Senat, bzw. bis zur Zerstörung von Eleusis sowie zur Zeit der „Hexenverbrennung“ im europäischen Mittelalter.
Man könnte den Schamanen daher auch als eine leibliche Verkörperung des archetypischen „Urheilers“ bezeichnen. Denn wie kein anderer beherrscht er den Ein- und Ausstieg in die Trance, welche für ihn ein Weg in die „Anderswelt“ darstellt. Diese andere, heilige Welt wird auch im Traum betreten und ist für die traditionellen Kulturen genauso real wie die alltäglich im Wachbewusstsein wahrgenommene äußere Welt des Materiellen. Daher bereisen die Schamanen diese Bereiche während ihrer Lehrjahre gezielt und ausgiebig, um notwendige Informationen über Krankheit und Heilung zu erlangen. Ihr oberstes Anliegen ist es seit jeher, Gleichgewicht zu wahren und wieder herzustellen – mikrokosmisch wie makrokosmisch.
Eines der ältesten und wichtigsten „Hauptarbeitswerkzeuge“ des schamanischen Heilers war und ist die Technik der hypnotischen Suggestion. Folglich kann es für jeden Hypnose-Interessierten oder Hypnose-Fachmann nur von Vorteil sein, sich ebenfalls ernsthaft mit den traditionellen Heilweisen und Tranceformen zu beschäftigen, anstatt sie einfach nur als „Hokuspokus“ einzuordnen. Denn je mehr Wissen und Erfahrung diesbezüglich vorhanden ist, desto sicherer und kompetenter ist man als Therapeut in der Lage, seine Klienten in Trance zu führen und desto besser versteht man die Hypnose-Geschichte. Für Menschen, die sich in diesem Bereich weiter ausbilden wollen, haben wir ursprünglich unsere Seminare im Bereich „Schamanischer Psychologie & Ritueller Trancetherapie®“ angeboten, deren für die Trance-Arbeit wesentlichen Inhalte mit in das Modul „Neuro-Mesmerismus“ sowie in die transpersonalen Workshops integriert worden sind. Interessanterweise werden die alten Techniken auch heute schon wieder von vielen europäischen Ärzten und Psychotherapeuten in Praxen und Kliniken als Kombination oder Ergänzung zur Hypnosebehandlung erfolgreich (bspw. in der Traumatherapie von PTBS, bei schweren Depressionen, Suizidalität oder bei der Behandlung von Patienten mit Krebs) eingesetzt. Ein weiterer moderner Ansatz, der die „archaische Intelligenz“ ekstatischer Tranceprozesse, zur Regulierung von Stress und traumatischem Stress einfach ermöglicht – so wie es den traditionellen Kulturen noch in ihren ekstatischen Tranceprozessen möglich ist – ist das TRE® nach Dr. David Berceli.
Die schamanische Einflussnahme auf griechische Antike & Christentum
Schreitet man durch den Verlauf der Hypnose-Geschichte hinfort, so findet man eine zunehmende Ausbreitung und Systematisierung der traditionellen Heilweisen vor. Egal ob wir uns bspw. im asiatischen oder europäischen Kulturraum umschauen: die alten Techniken bleiben im neuen Gewande erhalten. In Indien findet man noch heute zur Genüge Sadhus, Yogis, Fakire, Schlangenbeschwörer und Gurus, welche allerhand dieser alten „Mana-Techniken“ beherrschen. In den ältesten Sanskrit-Schriften kennt die irdische Seele drei Zustände: Wachen, Schlafen/ Träumen sowie als Drittes die Ekstase („Ekstatische Trance„). Vermutlich gelangte derartiges Wissen auch im weiteren Geschichtsverlauf kontinuierlich über die Seidenstraße in den Nahen Osten und von dort abermals nach Europa.
Doch wir müssen nicht unbedingt nach Nepal, China, Indien, Sumer oder Mesopotamien schauen, um etwaige Techniken zu entdecken. Wir finden sie gleichermaßen bei den keltisch-germanischen Druiden („Hochweisen“) im mittleren und nördlichen Europa, sowie verstärkt in den späteren Großreichen der Ägypter, Griechen und Römer. Vor allem in Ägypten, dem „Land der Magier“, sowie im antiken Griechenland konnten sich über die Jahrtausende der kulturellen Umwälzungen und mythologischen Veränderungen bestimmte Trance-Rituale sogar auf einer institutionalisierten Staatsebene erhalten, deren Anwendung dokumentiert worden. Noch heute sind uns die Heilschlafzeremonien der Isis und des Asklepiós („Inkubation“) ein Begriff. Ihre immense Wirksamkeit ist uns auf Schrifttafeln und von zeitgenössischen Geschichtsschreibern überliefert. Als erste verschriftlichte „Anleitung“ gilt der „Eber-Papyrus“ (ca. 1.600 v. Chr.). Darüber hinaus sind uns unzählige Mysterienkulte und Religionen bekannt, welche teilweise von hunderten Menschen gleichzeitig zelebriert worden sind. Dazu zählen vor allem die Dionysien sowie bspw. die Mysterien von Eleusis und Epidauros.
Der Zweck der Mysterien ist es, die Seele dort wieder hinauf zu ziehen, woher sie herabgefallen ist.
Besonderen Einfluss auf die griechische Kultur und auch die Entwicklung der späteren Hypnose nahm die ekstatische Orakelkunst wie bspw. die Priesterinnen („Pythien“) von Delphi. Mit dem dionysischen Rausche verbanden die Griechen auch die Heilung der Seele, während in den Tempelschlaf- oder Heilschlaf-Zeremonien an den Asklepien, bspw. in Epidauros, Pergamon und Kos vor allem die körperlich Kranken geheilt wurden. Anschließend an den Aufenthalt im heiligen Tempelbezirk erfolgte oftmals eine lange Pilgerwanderung nach Hause. Das Christentum hat viele dieser Riten und Praktiken, wie sie auch in unserem nordischen Kulturkreis allgegenwärtig waren, verbannt, vernichtet, umgedeutet und oftmals sinnentleert oder entschärft assimiliert (so bspw. die Heilschlafzeremonien im spanischen Jakobsweg-Pilgerzentrum „Santiago de Compostela“ oder in „Chartres“). Im Nachhinein ist es sicherlich schwer zu sagen, welche der Techniken sich wie entwickelt haben. So wäre es bspw. unwissenschaftlich, zu behaupten, dass sich das Rosenkranzbeten aus den Mala-Mantrengesängen der Schamanen ergeben hätte. Wir können jedoch zumindest nach Ähnlichkeiten und kulturübergreifenden Synchronizitäten Ausschau halten und so das Puzzle unserer alternativen Hypnose-Geschichte vervollständigen.
Ich bin Asklepios, der Gott der Heilkunst und des Tempelschlafs. Vom heilkundigen Kentaur Cheiron lernte ich das Heilen. Viele heilte ich im Tempelschlafe, in welchem die Kranken im Traume eine Schlange sahen. Auch Blinde machte ich wieder sehend und sogar Tote erweckte ich zum neuen Leben. Der Hippokrates wurde an einem meiner Tempel in Kos zum Arzte ausgebildet. Daher gelte ich noch heute als Urmeister der medizinischen Heilkunst und man findet meinen Schlangenstab an allen Apotheken wieder.
Gleiches gilt für die alten heidnischen Kultstätten und Pilgerziele, welche meist mit Kirchen überbaut worden sind und allesamt, vom Mittelalter bis in die Gegenwart, mit zahlreichen Wunderheilungsgeschichten aufwarten können. Nichts desto trotz finden wir in den Heilungsgeschichten Jesu im Neuen Testament zahlreiche Beispiele für ähnliche (Geist)Heilungen und „Spontanremissionen“ (durch Handauflegen und Blickfixationen) vor, wie wir sie auch aus der Trancearbeit kennen und wie sie Jahre zuvor unzählige Male beim Heilgott Asklepiós beschrieben worden sind (Blinde sehend machen, Tote auferwecken, Bisse von Giftschlangen heilen etc.). Sogenannte „Wunderheilungen“, wie bspw. die in Lourdes und anderen Marienwallfahrtsorten, fallen ebenfalls in dieses Spektrum. Die christlichen Mönche des Mittelalters benutzten gezielt das Handauflegen und die Suggestion. Letztere kam besonders bei den sogenannten Exorzismusriten zum Einsatz. Von Schweizer Universalgenie – „dem wichtigsten Arzt des ausgehenden Mittelalters“ – Paracelsus aus Einsiedeln wurden ebenfalls Mönchsbrüder benannt, die mit Blickfixationen auf Kristallkugeln geheilt haben sollen. Paracelsus selbst ging davon aus, dass krankhafte oder krankmachende Energien im Körper durch Handauflegen, magnetische Handstreichungen oder das direkte Anbringen von Magneten geheilt werden könnten. Dabei vertrat er eine moderne hypnotherapeutische Grundhaltung.
Bist Du nicht bereit, Dein Leben zu verändern, so kann Dir nicht geholfen werden.
Kollektive Wahntrance & Entdeckung des Mesmerismus
Trance kann auch schaden! Das zeigt die Hypnose-Geschichte im Zuge der europäischen Inquisition und geistigen Verdunkelung des Mittelalters – man bedenke dabei, dass die Kirche selbst zu diesem Zeitpunkt den Glauben an Geister und Dämonen als Häresie und Ketzerei bezeichnet hatte (!) -, welche vor allem durch die brennenden Scheiterhaufen „erleuchtet“ wurden, kamen uns in unseren Kulturkreisen die germanischen und keltischen Naturheilweisen nahezu zur Gänze abhanden. Denn, was die christlichen Eiferer in ihrer kollektiven schizoid-paranoiden Wahntrance dort als vermeintliche „Hexen“ zur Strecke brachten, waren entweder unbescholtene Bürger(innen) oder naturheilkundliche Frauen, die der patriarchalen Aristokratie und päpstlichen Theokratie ein Dorn im Auge waren. Schließlich hatte man ja einen Feldzug gegen das „weibliche Element“ im Menschen an sich begonnen – also auch gegen rechtshirnige (weibliche) Naturheilverfahren: Ein schattenhaftes Paradigma, welches sich bis heute durch die moderne Medizin zieht und sich oftmals auch in der Herabwürdigung von Ärztinnen und Heilpraktikerinnen sowie per sé allem Naturheilkundlichen zeigt.
Erst mit der Neuzeit kann man in Europa von einer wirklichen Trance-Renaissance sprechen. 1666 heilt der irische Earl of Greatrakes während der Londoner Pestepidemie über 20.000 an der tödlichen Pest erkrankte Menschen durch magnetisch-suggestives Handauflegen. Ebenfalls im 17. Jh. arbeitete der universalgelehrte Jesuitenpater Athanasius Kirchner, welcher sich auch stark mit den ägyptischen und asiatischen Geheimlehren beschäftigt hat, mit der (Tier-)Hypnose. Sein 1641 veröffentlichtes Werk über den Magnetismus („Magnes“) bildet quasi eine Grundlage – wenn auch eine wenig beachtete – der nun folgenden Wiederentdeckung auf breiterer gesellschaftlicher Bewusstseinsebene. Als dann der deutsche Arzt aus Itznang am Bodensee – unweit unseres freiraum-Instituts in Stein am Rhein – Dr. Franz Anton Mesmer 1770 durch die Arbeit mit aufgelegten Magneten den „animalischen Magnetismus“ oder „Mesmerismus“ entdeckte, muss der Aufschrei, welcher durch die medizinische Gelehrtenwelt gegangen ist, exorbitant gewesen sein. Schließlich befand man sich mitten in der Blüte der Aufklärung (Goethe, Herder, Kant, Pestalozzi, Voltaire u.a.). Dennoch betrieb so mancher Landpfarrer, wie bspw. Johann J. Gassner, zu jener Zeit noch ausgiebigst und mit großen Heilungserfolgen die kirchliche Praxis des Exorzierens. Mesmer war genau wie der Jesuit Maximilian Hell daran interessiert, die Praktiken des Exorzismus mit Hilfe der magnetischen Lebensenergie wissenschaftlich zu widerlegen. Während einer wissenschaftlichen Untersuchung bewirkten Mesmers Ausführungen ein Berufsverbot Gassners.
Bei Mesmers magnetischen Streichungen („Passes“) und magnetisierten Wasserfässern („Baquets“) handelte es sich letztlich um eine alte energetische Interventionstechnik, welche dazu diente, andere Menschen schnell in Trance zu versetzen (Vgl. moderne Magnetfeldtherapieund Regulationstherapie). Dass er dafür von seinen Kollegen nicht geliebt und folglich angefeindet wurde, kann man sich wohl gut vorstellen, zumal er ja außerordentliche Erfolge in seinen Trance-Gruppentherapien gefeiert hat. Mesmer fiel letztlich dem gleichen Mechanismus zum Opfer, mit welchem er vorher den Pater Gassner ausgeschaltet hatte. Auch er wurde diskreditiert, ihm wurden die Lehraufträge entzogen, er wurde des Landes verwiesen, quasi eine moderne „Hexenjagd“. Seine Thesen zum „Mesmerismus“ und zur fließenden Lebensenergie („Fluidum„) wurden im Jahre 1815 dann doch noch von der Berliner Akademie anerkannt. Man wollte dem zum Lebensende Rehabilitierten sogar die Leitung der Magnetischen Klinik in Berlin übertragen. Mesmer kam somit postum der Titel „Begründer der wissenschaftlichen Hypnose“ zu Teil. Anschließend überführte der portugiesische Priester und Philosophie-Professor Abbé Faria die physikalischen Erkenntnisse der mesmerschen Theorien in eine eher psychologische Konzeption. Faria erzeugte bei seinen Patienten sehr schnelle und tiefe („somnambule“) Trancezustände. Auch Gassner, zu dem über 20.000 Menschen gepilgert sein sollen, gilt es laut Dr. Burkhard Peter im Rahmen der Hypnose-Geschichte zu rehabilitieren. Dieser weist darauf hin, dass Gassners Exorzismen der heutigen Hypnotherapie weitaus näher standen („Hypnotische Selbstkontrolle“) als die mesmersche Behandlungsweise. Denn ein wesentlicher Faktor neurotischer/ psychotischer/ psychosomatischer Phänomene sei ihre Unkontrollierbarkeit. Sobald sie kontrollierbar werden, vermindern sie sich oder verschwinden komplett. Gassner habe genau dies mit seinen Patienten gemacht: Kontrolleinübung über die Symptome. Ebenfalls zu erwähnen Armand Marie Jacques de Chastenet de Puységur („Marquis de Puységur“) und Pastor Johann Caspar Lavater aus Zürich, welcher den mesmerischen Magentismus 1785 in Genf schätzen lernte und später die Ärzte Arnold Wienholt und Heinrich Wilhelm durch seine magnetischen Heilbehandlungen inspirierte.
Wer den Magnetismus leugnet, ist nicht ungläubig, sondern unwissend zu nennen (…) Der Mesmerismus ist die vom philosophischen Standpunkt aus inhaltsschwerste aller gemachten Entdeckungen, auch wenn sie einstweilen mehr Rätsel aufgibt denn löst.
Ärztliche Wegbereiter der modernen Hypnotherapie
Der französische Aristokrat gilt als Mitbegründer des Mesmerismus und war ein Schüler Mesmers. Puységur vertrat jedoch eine andere Auffassung als Mesmer, was wie so häufig in der Geschichte, zum Bruch mit dem Lehrer führte. Für Puységur waren psychologische Aspekte („Rapport“) wichtiger als die energetischen. Er beschrieb erstmalig posthypnotische Aufträge und somnambule Zustände, während denen seine Patienten in der Lage waren zu kommunizieren. Puységur wurde später, ab dem 19. Jh., als „einer der großen vergessenen Autoren der Geschichte der psychologischen Wissenschaften“ und als ein Vorläufer der modernen Hypnotherapie bezeichnet. Ebenfalls wichtig für die neuzeitliche Hypnose-Geschichte: Im 19. Jh. wurden in London und Paris erstmalig Zähne unter Hypnose gezogen und Beinamputationen mit Hypnoanästhesie durchgeführt. Dr. James Esdaile, ein schottischer Chirurg, berichtete von seinen 345 Operationen (u.a. Beinamputationen), welche er während seines Indien-Aufenthalts mit Hilfe von magnetisch-hypnotischer Schmerzabschaltung („Esdailsches Koma“) durchgeführt habe. Die Patienten wurden dabei in einen abgedunkelten Raum gelegt und mit geschlossenen Augen von einem Behandler „bestrichen“, ohne direkt berührt zu werden., und „beatment“, indem der Behandler dem Patienten auf die Stirn pustete. Nach spätestens 4-5 Tagen von ca. einstündiger Behandlung konnten selbst schwerste chirurgirsche Eingriffe vorgenommen werden, ohne dass der Patient dabei irgendwelche Schmerzen verspürt hätte. Trotz seiner großen Erfolge wurde seine Technik vom Ärztekollegium in Perth abgelehnt.
1841 stieß der schottische Arzt Dr. James Braid bei einer öffentlichen Hypnosedemonstration auf das Phänomen der magnetischen Streichungen und bezeichnete sie als „Neurohypnotismus„, woraus 1843 von ihm die (unzutreffende) Bezeichnung „Hypnose“ abgeleitet worden ist, da er die Ansicht vertrat, es handle sich tatsächlich um einen Schlafzustand. Letztere Bezeichnung ist jedoch keine Erfindung Braid´s, sondern bereits 20 Jahre zuvor gebräuchlich gewesen. Braid hat den Begriff „Hypnose“ nur bekannter und allgemein gebräuchlich gemacht. Braid soll noch zu Lebzeiten, ab 1855, darauf verwiesen haben, dass der Begriff eigentlich irreführend und schlecht gewählt sei. Denn es handelt sich bei den magnetisch-energetisch induzierten Trancezuständen keineswegs um Schlaf. Auch die Schock-Trancen in der Showhypnose induzieren keinen Schlaf. Es handelt sich, wie gesagt, um einen Zwischenzustand. Wenn Braid die Revision gelungen wäre würden wir heute also nicht über Hypnose-Geschichte, sondern über die Geschichte des „Monoideiusmus“ sprechen. Braids Studien zur Hypnose und Selbsthypnose hatten einen prägenden Einfluss auf den französischen Landarzt Dr. Ambroise-Auguste Liébeault.
Mit der Einführung von Betäubungsmitteln wie Äther und Chloroform verschwand die Hypnose ab 1850 zunehmend aus dem medizinischen Feld, bis die Hypnose-Geschichte scheinbar vorerst dem Ende zugehen sollte. Sie wurde in der ärztlichen Welt fortan als Quacksalberei verpönt und galt als unlauter – so geschah es auch Liébeault. Er behandelte seine Patienten trotz der Ächtung durch seine Kollegen weiterhin kostenlos mit Hypnosetherapie und Suggestionstherapie. Wie es der Lauf der Geschichte so wollte, entwickelte und benutzte dann ein französischer Apotheker „Émile Coué“ bestimmte Autosuggestionen, welche er seinen Kunden beim Medikamentenerwerb mit auf den Weg gab. Da Coués Kunden wesentlich schneller und nachhaltiger Genesung fanden, florierte sein Geschäft. Coué war der Ansicht, dass jede Vorstellung, die sich genügend stark eingeprägt habe, danach strebe, sich zu verwirklichen. Sie verwirkliche sich, soweit ihr keine Naturgesetze entgegenstünden. Coué gilt heute gemeinhin als Begründer der Autosuggestion.
In der 1872 neu begründeten Hochschule von Nancy entwickelte Prof. Hippolyte Bernheim die Hypnosetechniken Mesmers und Liébeaults dann in der Art weiter, dass er „Hypnose“ als rein psychischen Prozess verstand, was dazu führte, dass die Hypnose sich wieder zunehmend im klinischen Bereich etablierte. Dies sollte für den Erhalt der Hypnose und den weiteren Verlauf der Hypnose-Geschichte sowie der Psychotherapie allgemein wesentlich sein. Um Bernheim entstand die sogenannte „Schule von Nancy“, welche sich im Widerstreit zur Schule der Salpetrière befand, deren Begründer Prof. Jean-Martin Charcot war. Charcot wird zwar als ein wichtiger Vertreter der modernen Neurologie gewertet, er war jedoch kein praktischer Anwender der Hypnose, welche er durch seine Assistenzärzte durchführen ließ. Vielmehr sah er sie als einen pathologischen Zustand an: eine experimentelle Neurose von Hysterikerinnen. In diesem Zusammenhang sei nur kurz auf die durchweg pathologische Bewertung schamanischer Bewusstseinszustände durch westliche Mediziner und Ethnologen hingewiesen. Bernheim setzte sich wie gesagt durch und Charcot´s Thesen wurden alsbald von einem seiner eigenen Assistenzärzte „Pierre Janet„, der in l’Automatismé Psychologique als erster vom „Unterbewusstsein“ sprach und die „dissoziative Identitätsstörung“ entdeckte, als falsch wiederlegt.
Charcot konnte mit seinen Hypnose-Experimenten dennoch belegen, dass traumatische Lähmungen während hypnotischer Trancen suggestiv zum Verschwinden gebracht werden konnten, bzw. war es ihm möglich derartige Lähmungen künstlich durch Hypnose zu erzeugen. Charcot beeinflusste mit seiner hypnotischen Arbeit an den „künstlichen Hysterien“ vor allem Dr. Sigmund Freud, der ebenfalls bei Bernheim die Hypnose erlernte und sich letztlich, 1892 vor der Wiener Ärzteschaft öffentlich zu dessen Stil bekannte. Aus den Erkenntnissen über die posthypnotischen Experimente Bernheims folgerte auch Freud, dass es so etwas wie ein Unterbewusstsein geben müsse. Freuds berühmte Aussage zur Effektivität der Hypnose ist hinlänglich bekannt.
Ich habe Jahre hindurch die hypnotische Behandlung geübt, zunächst mit Verbal-Suggestionen und später mit der Breuerschen Ausforschung des Patienten kombiniert. Ich darf also über die Erfolge der hypnotischen oder suggestiven Therapie aus guter Erfahrung sprechen.
Sigmund Freuds Abkehr & Milton H. Ericksons Umkehr
Trotzdem entfernte Freud sich an einem gewissen Wendepunkt in seinem Leben von der klassischen Hypnose und stieg quasi „offiziell“ aus der Hypnose-Geschichte aus – was er behielt war die berühmte „Couch“. Manche sagen, weil er wiederholt Probleme bei den Induktionen gehabt habe, andere meinen, weil er dem Patienten mehr Selbstbefähigung ermöglichen und die „therapeutische Allmacht“ reduzieren wollte und wieder andere führen dies auf die spontane Übertragungs-Umarmung durch eine Klientin am Ende einer Hypnosesitzung zurück („Therapeutische Ethik„). Dr. Ingo B. Jahrsetz folgt letzterer Idee und geht davon aus, dass Freud auf diese Weise versuchte, die energetisch starke Hypnose und den energetischen Aspekt der therapeutischen Beziehung in den Hintergrund zu rücken. Stattdessen verlagerte er diesen in seine Patienten hinein, wo sie als Spannungen zwischen inneren Instanzen (Vgl., ITF) wieder auftreten sollten (Jahrsetz, 1999, Holotropes Atmen). Was immer auch die Ursache gewesen sein mag, Freud, der sich mit am vehementesten gegen das suggestive „Weghypnotisieren“ von Problemen („Zudeckende Hypnose“) ausgesprochen hatte, kehrte sich genau ins andere Extrem und erschuf eine zwar eine aufdeckende, aber dennoch konfliktzentrierte Psychoanalyse, in welcher das Unbewusste v.a. ein Ort des Konflikthaften und Problematischen war. Sein „Meisterschüler“ Dr. Carl Gustav Jung, führte später dann die Archetypenlehre ein und trennte das Unbewusste in zwei Bereiche: das individuelle und das kollektive Unbewusste. Ein anderer Renegat war Dr. Otto Rank, der wegen seiner progressiven Idee zur Wichtigkeit der Geburt, bzw. ihrer traumatischen Komponenten, von Freud quasi verstoßen wurde, legte einen wesentlichen Grundstein für die heutigen Erkenntnisse der Pränatalpsychologie und zum Geburtstrauma, welches sich ebenfalls überaus tranceartig auf das gesamte weitere Leben auswirken kann.
Die therapeutische Trance ist ein Zeitabschnitt, währenddem die Beschränkungen der eigenen gewohnten Bezugsrahmen und Überzeugungen vorübergehend aufgehoben werden, so daß der Betreffende für andere Assoziationsmuster und psychische Funktionsweisen empfänglich ist, die ihn einer Problemlösung näherbringen (…) Hypnotische Suggestion kann den Gebrauch von Fähigkeiten und Potentialen erleichtern, die in einem Menschen bereits existieren, aber aufgrund mangelnden Trainings oder Verständnisses ungenutzt oder unterentwickelt bleiben.
1926 begründete Dr. Johannes Heinrich Schultz das „Autogene Training der Selbsthypnose“ (AT), welches heute noch als anerkanntes Entspannungsverfahren, bspw. in Deutschland und der Schweiz, zugelassen ist und daher einen wichtigen Platz in der Hypnose-Geschichte einnimmt – auch wenn sich viele ATler anscheinend überhaupt nicht darüber bewusst sind, dass sie autosuggestiv-hypnotisch tätig sind. Ab den 40er und 50er Jahren breitete sich vor allem in den USA eine landesweite Hypnosewelle aus, in deren Zuge auch der internationale Dachverband „National Guild of Hypnotists™“ (NGH) entstand und welcher für den weiteren Verlauf der Hypnose-Geschichte wegweisend sein sollte, da er sich zum weltgrößten Dachverband für Hypnose etablierte und somit eigentlich zur „International Guild of Hypnosis“ umbenant werden müsste. An der weiteren Verbreitung der therapeutischen Trancearbeit war der Psychiater Dr. Milton Hyland Erickson sicherlich nicht ganz unbeteiligt. Erickson prägte die moderne Hypnose-Geschichte wie kaum ein anderer. Er entwickelte vor allen in den 50er und 60er Jahren des letzten Jahrhunderts seine ganz eigene Hypnosetheorie und Methodik, welche in ihrem intuitiven Genius bis heute beispielhaft ist. Erickson betonte, vermutlich aufgrund der gemachten Erfahrungen mit seiner eigenen Leidens- und Krankheitsgeschichte, im Gegensatz zu Freud die positiven Anteile („Ressourcen“) des Unbewussten und die autonome Individualität des Klienten – zumindest wird dies in der Fachliteratur häufig so dargestellt. Ericksons Idee war es, diese ungenutzten Ressourcen, welche vor allem durch das einseitige Denken blockiert werden, kreativ-spielerisch und verstörend-konfrontativ zu aktivieren, was ihm auf einzigartige Weise auch gelang. Somit entfernte sich die moderne Hypnotherapie zunehmend von den standardisierten Hypnoseinduktionen und näherte sich wieder dem intuitiv-schamanischen Arbeiten an. Für Milton Ericksons Stil und Haltung kennzeichnend ist vor allem das Prinzip der sogenannten „Utilisation„, welches davon ausgeht, dass sämtliche auftauchenden Phänomene genutzt und gewürdigt werden können und auch sollten. Diese wertschätzende Haltung steht den zudeckenden Hypnoseansätzen quasi diametral gegenüber und bildet vor allem einen Gegenpol zu den klassischen Dominanztechniken im Showhypnosebereich.
Ericksons Stil beeinflusste zahlreiche Therapeuten und Therapieformen wie die Systemische Therapie, Gestalttherapie, Lösungsorientierte Kurzzeittherapie und natürlich das Neuro-Linguistische-Programmieren (NLP), welches aus eben diesen hervorgegangen ist. In dieser Zeit entwickelten weitere Hypnotiseure, unabhängig vom therapeutischen Mainstream, wie bspw. Dave Elman (und später Gerald Kein) oder Walter Sichort, eigene Stile und Induktionstechniken, die jedoch bis dato keine wissenschaftliche Anerkennung und Prüfung erhalten haben.
1955 akzeptierte die Britische Ärztegesellschaft die Hypnose als wirksame Therapie und beinahe parallel erfolgte 1958 nicht nur die wissenschaftliche Anerkennung durch die amerikanische Ärztegesellschaft, sondern auch die erste offizielle Operation am menschlichen Gehirn in hypnotischer Trance (1962). Dazu muss allerdings betont werden, dass derartige Verfahren in Indien und vermutlich auch bei den Ägyptern und Mayas bekannt waren und erfolgreich angewandt worden sind. Das „American Health Magazine“ publizierte bereits 1970 die Forschungsergebnisse des Psychologen Dr. Alfred A. Barrios zu den Erfolgsquoten unterschiedlicher Therapieformen und sprach der Hypnosetherapie sogar die höchste Effizienz zu (Barrios, Alfred A.: „Hypnotherapie – Eine Neubewertung“). Psychoanalyse besaß bei bestimmten Problemthemen nach 600 Sitzungen eine 38%ige Erfolgsquote für die Faktoren Freude, Gesundheit und Erfüllung. Die Verhaltenstherapie wies nach 22 Sitzungen eine 72%ige und die Hypnosetherapie nach 6 Sitzungen eine 93%ige Erfolgsquote auf. In über 400 Studien zur Effektstärke von Psychotherapie hat die Universität Tübingen an 25.000 Probanden die Wirksamkeit der modernen Hypnotherapie wissenschaftlich validiert. Dabei wurde ein 70-90%iger Wirkungsgrad erreicht. Im Jahre 2006 wurde die Hypnotherapie in Deutschland dann vom Wissenschaftlichen Beirat (§ 11 PsychThG) als „großes Therapieverfahren“ anerkannt, was für die Hypnose-Geschichte in der Bundesrepublik ein wesentlicher Schritt war.
„Es existiert heute ein derartiger Fundus an theoretischen, experimentellen und klinischen Arbeiten zur Hypnose, dass sie als etablierte wissenschaftliche Domäne nicht mehr geleugnet werden kann (…). Man könnte sagen, dass Hypnose es unter günstigen Umständen ermöglicht, mehr von der Bandbreite der physiologischen, emotionalen und kognitiven Reaktionsmöglichkeiten zu nutzen, als im Alltagsbewusstsein zugelassen wird.“
(Prof. Dr. Dirk Revenstorf)
Eine Metaanalyse von Irving Kirsch belegte 1995 sogar, dass, wenn man Hypnose zu einem „konventionellen Behandlungsverfahren“ (bspw. Verhaltenstherapie) hinzunimmt, sich die Effektstärke/der Behandlungseffekt durch die Hypnose im Durchschnitt verdoppelt.
Unser normales, waches Bewusstsein – unser rationales Bewusstsein, wie wir es nennen können – ist nur eine bestimmte Art von Bewusstsein. Um dasselbe herum liegen die ganz andersartigen Bewusstseinsformen, die von diesem wiederum nur durch eine dünne Wand geschieden sind.
Die Hypnose-Geschichte & die „Psychologie der Zukunft“
Die „Psychologie der Zukunft“ bezeichnet nach Prof. Stanislav Grof eine transpersonal ausgerichtete Psychologie, welche auf den drei Kräften der Psychologie (Tiefenpsychologie – Behaviorismus – Humanistische Verfahren) aufbaut und die erweiterten Bewusstseinszustände gezielt mit in die moderne Persönlichkeitsentwicklung und Forschung integriert. In der Hypnose-Geschichte bedeutet dies einen Quantensprung an Entwicklung und holistischer Integration. Seltsamerweise scheinen die allermeisten Hypnosetrainer/ Hypnosetherapeuten/ Hypnose-Coaches bis dato wenig-keine Kenntnisse vom Bereich der Transpersonalen Psychologie zu besitzen, obgleich sie sich seit 1967 mit dem Thema des Veränderten Bewusstseins wissenschaftlich und praktisch auseinander setzt. Grof ist einer der Mitbegründer dieser „Vierten Kraft“ und nennt in seinem Proposal u.a. folgende Punkte, die, zur Integration für eine Psychologie der Zukunft, notwendig wären:
- Kartographie der menschlichen Psyche (inkl. der „perinatalen Matrizen„)
- Architektur emotionaler & psychosomatischer Störungen
- Effektive therapeutische Mechanismen
- Transpersonale Psychotherapie & Selbst-Erforschung
- Rolle der Spiritualität im menschlichen Leben
- Natur der Realität: Psyche, Kosmos & Bewusstsein
Diese Form der Psychologie beschränkt sich weder auf die klassische Symptomorientierung noch auf das bisherige, rudimentäre Verständnis der menschlichen Psyche und des menschlichen Seins an sich, sondern bezieht die Erkenntnisse aus Quantenphysik, westlicher und östlicher Philosophie/ Weisheitslehre sowie Praxis der veränderten Bewusstseinszustände gezielt mit ein.
Ferner basiert unsere integrative hypnotische Arbeit sowohl auf sprachbasierten Ansätzen und Konzepten wie denen Milton H. Ericksons, Dave Elmans oder Gil Boynes sowie auf nonverbalen und körperbasierten Traditionen, die eher auf archaische Trancen sowie auf Dr. Friedrich Anton Mesmer zurückzuführen sind.
Synergie und holistische Integration sind die obersten Gebote des freiraum-Instituts in Bezug auf die heutige Methodenvielfalt. In diesem Sinne verfolgen wir das Ziel die Hypnosearbeit auf eine integrale Ebene zu heben, welche auch das Bewusstsein für transpersonale, transgenerative, perinatale, kollektive, archetypische und archaische Ebenen integriert.
Zukunftsausblick in die erweiterte Bewusstseins-Arbeit – Vision einer integrativen & transpersonal orientierten Psychologie
Unser Anliegen in Bezug auf die Hypnose-Geschichte ist es also weder eine Gegenposition zu den wunderbaren Errungenschaften der modernen Medizin aufzubauen, noch die Hypnose und Trance als bloßes „Tool“ aus einem mechanistischen „Werkzeugkasten“ – sei es nun im Coaching oder in der Therapie – zu begreifen, sondern ihr, auf einem soliden ethischen, therapeutischen Fundament, wieder eine entsprechende Basis einzuräumen, die über eine reine Symptombehebung hinausgeht und den Menschen körperorientiert als holistischen Prozess begreift. Dabei ist es uns wichtig eine Art von synergetischem Komplementäreffekt zu schaffen, der es ermöglicht wieder verstärkt mentale, energetische und bewusstseinsverändernde Heilweisen mit in die beraterische/ therapeutische/ medizinische Tätigkeit aufzunehmen, bzw. der erweiterte Bewusstseinszustände eben nicht pathologisiert und stigmatisiert. Dazu zählen v.a. die zuvor genannten Bereiche der Transpersonalen Psychologie, der Pränatalpsychologie, der traditionellen Trancetechniken sowie des Holotropen Atmens, der Körperarbeit und auch der klassischen Humanistischen Psychologie-Verfahren. In diesem Sinne bieten wir am freiraum-Institut ab 2021 eine intensive transpersonale Ausbildung in „Transpersonaler Prozessarbeit & Hypnagogem Atmen“ an, welche auch die neuen Forschungserkenntnisse zum Nervensystem integriert.
Zu meiner dritten Intensivwoche am freiraum-Institut kam ich mit immensen psychosomatischen Rückenschmerzen, welche durch das Trauma-Stress-Release aufgelöst werden konnten. Vor meiner Arbeit mit Jörg Fuhrmann war mir nicht einmal bewusst, dass ich Unterstützung gut gebrauchen konnte. Die VIP-Coachings zeigten mir Seiten meiner selbst denen ich zuvor nicht einmal bewusst war. So habe ich die versteckten Kräfte kennen gelernt, die mein Leben lenken. Das Großartige an Jörgs Arbeit ist, dass er nicht einfach nur ein sprachbasiertes Coaching auf der Couch anbietet, sondern stark bewusstseinserweiternde Methoden und Strategien nutzt, die wirklich wirken. Die Tiefe des Seins und das Leben faszinieren mich seit unserer ersten Begegnung mehr denn je. Ich sehe mich und die Welt bereits jetzt auf ganz andere Weise – bis bald!!!!
Da wir uns selbst ebenfalls beständig und fortwährend bei international renommierten Trainern, Supervisoren und Ausbildern fortbilden, unterliegen auch unsere Seminare und Seminarinhalte einem fortwährenden Wachstumsprozess, welcher sich deutlich in den Ausbildungskursen, Workshops und Publikationen des freiraum-Instituts wiederspiegelt.
© freiraum-Institut (FRI) (Artikel von Jörg Fuhrmann) – Teilen ausdrücklich erwünscht.