Wir alle haben etwas von einem Schamanen in uns. Man könnte sagen, dass der tiefere Wesenskern aller Menschen schamanisch ist. Ein Schamane ist in erster Linie einer, der gestorben ist und wiedergeboren wurde: einer, der den Prozess der Transformation aus erster Hand erfahren hat.
freiraum-Methodenlexikon
Ekstatische Trance-Arbeit
Bodensee – Baden-Württemberg – Schaffhausen – Thurgau – Zürich
Die Arbeit mit der transpersonalen Psychologie/ Prozessarbeit, Existentiellen Trance und den tiefsten Ebenen unseres „Selbst“ kann nicht nur in Beratung und Therapie eine große Bereicherung darstellen, sondern vor allem auch im Alltags- und beruflichen Geschäftsleben. Die jahrtausendealten Techniken der transpersonalen Trancetherapie sind die ältesten und am längsten erprobten der Menschheit, da sie bis auf die schamanischen Kulturen zurückreichen. Ein Hauptwerkzeug der schamanischen Heilweisen ist das veränderte Bewusstsein. In den Behandlungen gehen Klient und Therapeut gleichermaßen in einen „nicht alltäglichen Bewusstseinszustand“ („Non Ordinary State of Consciousness“). In traditionellen Kulturen erhält der Heiler auf diese Weise tiefliegende Informationen über den Klienten und über die Art der Erkrankung. In der modernen Transpersonalen Psychologie erhält der Klient diese Informationen selbst direkt, über seinen „Inneren Heiler“ – wie Prof. Stanislav Grof diesen inneren Anteil im holotropen Atmen nannte.
Für den Klienten ergibt sich dabei oftmals ein völlig neuartiges Erleben seiner Selbst(-kompetenzen). Mit Hilfe der rituellen Strukturen und archaischen Musik wie bspw. durch Rassel-/ Trommelrhythmen werden vor allem unsere ältesten Gehirnteile („Reptilgehirn„) aktiviert und entsprechend heilsame Bilder auf dieser Ebene mobilisiert. Der Mensch ist in diesem Modus besonders empfänglich für (Auto-)Suggestionen, Visionen sowie innere Bilder und Wahrnehmungen von sogenannten Synchronizitäten (C. G. Jung). Ferner werden psychosomatische Spannungen im Gesamtorganismus gelöst und mitunter dauerhaft abgebaut. Das erklärt, warum die hypnotische Suggestion und energetische Streichungen zur Trancinduktion (Dr. Franz A. Mesmer) (in)direkt auf den Schamanismus zurückzuführen sind und seit ehedem als wichtiges Werkzeug des traditionellen Heilers genannt werden können. Ferner gibt es eine Verbindung zum semi-ekstatischen TRE® von Dr. David Berceli sowie zur Terpsichore-Therapy von David Atkins und den „5-Rhythmen-Trance-Tänzen von Gabrielle Roth.
So haben bspw. Untersuchungen in den steinzeitlichen Höhlen, rund um die Pyrenäen, ergeben, dass insbesondere die Höhlenwände ausgiebigst bemalt worden sind, welche die Rhythmen der Trommeln am besten in den Ritualraum zurückwerfen. Es werden in der modernen Forschung unzählige Trance-Phänomene und Trance-Zustände unterschieden. Da es zu regelmäßigen Überschneidungen und Überlagerungen kommt ist eine klare Trennung indes so nicht möglich. Man kann jedoch vermerken, dass es einen wesentlichen Unterschied zwischen der verbalhypnotischen Entspannungstrance und der schamanischen Trance-Arbeit gibt. Beide haben natürlich ihre fachliche, in wissenschaftlichen Studien (bspw. Prof. Dr. Felicitas D. Goodman, Dr. Giselher Guttman, Günther Haffelder) ausgiebig belegte, Berechtigung und können in der Therapie und im Coaching sinnvoll eingesetzt werden (Mehr dazu im Blog-Artikel „Warum Sie als Therapeut mehr über Schamanismus wissen sollten„).
1.) Verbal-Hypnotische Trance mit rituellem Innenfokus und niedrigem Erregungsniveau (bspw. Autogenes Training, Katathymes Bilderleben, Mentaltraining); vor allem sinnvoll in den Bereichen: Burn-Out-Prävention, Innere-Mitte-finden, Raucherentwöhnung, Gewichtsreduktion, Angstbehandlung, Lernblockaden, Schmerzabschaltung etc.
2.) Ekstatische Trancen mit rituellem Außenfokus und hohem Erregungsniveau (bspw. Tanzriten, Schamanische Trance, Trance-Körperhaltungen, Verbundenes Atmen); vor allem sinnvoll in den Bereichen: Energiemangel, Depressive Verstimmungen, Abgeschlagenheit, Burn-Out-Gefahr, Schmerzabschaltung, Sinndefizit, Spirituelle Krisen/ Midlife-Crisis, Tiefe Zeitregressionen, Grenzerfahrungen machen etc.
Bei dieser Form der Arbeit, werden unsere Gehirnbereiche auf eine Weise mobilisiert, wie es sonst durch keine Methode möglich ist. Was und warum dabei genau passiert, ist der Wissenschaft nach wie vor ein Mysterium. Fakt ist, dass es sich um heilsame Zustände handelt. Das Wichtigste Element stellt neben den inneren Bildern allerdings das Mobilisieren und Erwecken der (gestauten) Lebensenergie da. Weltweit gibt es dafür unterschiedliche Bezeichnungen: Chi, Kundalini, Orgon, Prana, Reiki etc.
Was können ekstatische Trancezustände Positives bewirken?
– Unterbrechung der Alltagstrance
– Erweiterung des Ich-/ Ego-Bewusstseins
– Zustand geistig-körperlicher Schmerzfreiheit
– Wiederherstellung des körperlichen Energiegleichgewichtes
– außerordentliche Lebensfreude und Lebensfülle (Libidosteigerung)
– Aktivierung tiefster Heilungsebenen in den ältesten Gehirnteilen („Reptilgehirn“)
– Mobilisierung ungenutzter (Heil)Energien (Heilstrom, Kundalini-Ekstase)
– mentale Bewusstseinserweiterungen (Hellsichtigkeit, Visionen, Zeitregressionen)
– transpersonale Bewusstseinsebenen von (All-Eins-Sein, Unio Mystica)
– das leibhaftige Erfahren von (kosmischem) Sinn oder Gottverbundenheit
– Reintegration abgespaltener Persönlichkeitsfacetten (Seelenrückholung, Schatten-Integration)
– Kontakt zu Inneren Helfern (Geistwesen, Krafttiere, Ahnen, Symbole)
– Konflikttransformation auf kollektiv-unbewusster Ebene (archetypisch)
Was passiert laut wissenschaftlicher Studien dabei auf der Körperebene?
– der ganze Körper „hört“ und erlebt mit: je nach Methode reicht das Erleben von Energieschüben, über Zittern bis hin zu freudvollen Gefühlen von Körper- und Schwerelosigkeit („Schamanenflug“)
– Synchronisation von Kortex, limbischen System und Großhirn, mit Schwerpunkt auf Sehzentrum und rechter Gehirnhälfte („Gyrus Cinguli“) – Visionen werden somit leichter ermöglicht
– im EEG lassen sich mit dem ersten Trommelschlag/ Rasseln hauptsächlich Theta-Wellen und Delta-Wellen messen
– trotz der Theta-Delta-Aktivität im Gehirn ist die Person vollkommen klar, präsent und wach („Beta-Wellen“)
– das vegetative Nervensystem („Sympathikus“) erhöht das Erregungsniveau und evoziert „positiven Stress“
– Senkung des Blutdruckes mit gleichzeitigem Pulsanstieg
– das Stresshormon Adrenalin verringert sich im Blutserum – ebenso Noradrenalin und Cortisol („Nebenniere“)
– Beta-Endorphineausschüttung („Hypophyse“), welche für Schmerzabschaltung („Analgesie“), längerfristige Stimmungsaufhellung („Euphorie“) und persönlicher Transformation mitverantwortlich ist
– Auflösung von Blutplasma-Verdickungen
– das Immunsystem wird aktiviert („Thymusdrüse“)
– die Zirbeldrüse („Epiphyse“) bildet das Antioxidans Melatonin und das „Bewusstseinsmolekül“ (Prof. Rick Strassmann) Dimethyltryptamin („DMT“), welches auf den visuellen Cortex einwirkt und zu mystischen Erlebnissen (Nahtoderfahrungen, OOB´s, Präkognition etc.) führen kann
Gibt es Gefahren und Kontraindikationen?
– bei bestimmten schweren körperlichen oder psychischen Erkrankungen (s. AGB´s) sollte von ekstatischer Trancearbeit abgesehen werden, ebenso bei Drogenmissbrauch oder bei der Einnahme stark bewusstseinsverändernder Medikamente; sämtliche Eventualitäten werden im Vorgespräch abgeklärt, so dass die Frage einer generellen „Gefahr“ verneint werden kann
– die Intensive Körperarbeit ist nicht sinnvoll bei Bandscheibenvorfällen, Schwangerschaft und starker Menstruation
– grundsätzlich ist die schamanische oder ekstatische Trancereise „sicherer“ als Träumen (Vgl., „Hypnagoges Atmen„)
– man ist im schamanischen Bewusstseinszustand immer noch partiell bewusst und kann jeder Zeit willentlich aussteigen um gezielt in die „normale Alltagsrealität“ zurückzukehren
– dennoch ist es sinnvoll mit Methoden aus dem Bereich der transpersonalen Trancetherapie nur in einem entsprechend geschützten Rahmen („Setting“) und mit einem erfahrenen Begleiter („Sitter“) durchzuführen.
Was ist zur allgemeinen Vorbereitung notwendig?
– leichte/ bequeme Kleidung
– mind. 24h zuvor kein Alkohol oder Drogenkonsum (v.a. keine Psychodelika)
– im Idealfall 4h zuvor keine oder nur leichte Nahrungsaufnahme
– Zurückstellen sämtl. wissenschaftlicher und esoterischer Vorurteile/Konzepte
– offene (Erfahrungs-)Grundhaltung der wertfreien Neugier (Erwartungslosigkeit)
– eine persönliche Fragestellung oder ein gewichtiges Anliegen
– ein ausgeschaltetes Handy
– Begleiter mit umfassender Erfahrung
– Zeit und Raum zur bewussten Integration/ Nacharbeit
Prof. Dr. Stanislav Grof in Slovenia 2015
Shamanistic Peyote-Ritual-Experiences.
Nana Nauwald & Jörg Fuhrmann
Ekstatische Trance, Kunst und Heilung.
Jörg Fuhrmann in Südfrankreich
Über die universale Urreligion und Urheilform.
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